Solarstrom auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint.
Dazu haben Besitzer von Photovoltaikanlagen unterschiedliche Möglichkeiten, die wir Ihnen hier mit den Vor- und Nachteilen vorstellen..
Mit einer Photovoltaikanlage auf einem Ein- oder Zweifamilienhaus, kann man durchschnittlich bis zu 60% des erzeugten Solarstroms für den Eigenverbrauch nutzen.
Zwar ist es möglich, im Überschuss produzierten Solarstrom in das Stromnetz einzuspeisen und im Gegenzug für jede Kilowattstunde eine Einspeisevergütung zu erhalten. Allerdings ist es deutlich profitabler, den Eigenverbrauch zu optimieren.
Auch die erhöhte Autarkie ist für viele Menschen ein Grund, sich für das Speichern von Strom zu entscheiden.
Die derzeitigen Stromspeicher, die für Photovoltaikanlagen eingesetzt werden, sind entweder Blei-Akkus oder Lithium-Ionen-Akkus. Mittlerweile haben sich die Lithium-Ionen-Akkus vor allem für Privathaushalte durchgesetzt. So erreichen Sie bis zu 80% Autarkie.
Die klassischen PV-Stromspeicher sind Blei-Säure-Akkus. Sie sind robust und in der Herstellung relativ unkompliziert. Die älteren Modelle kommen jedoch nur noch sehr selten zum Einsatz, da die – zwar äußerst geringe, aber dennoch reale – Gefahr einer Knallgasexplosion besteht. Modernere Modelle sind hingegen betriebssicher. Blei-Säure-Akkus punkten mit einem hohen Wirkungsgrad und einer günstigen Herstellung. Hinzu kommt, dass sie zu fast 100 % recycelbar sind und nahezu unendlich oft recycelt werden können.
Ein großer Nachteil liegt in der recht kurzen Lebensdauer, die nur etwa 5 bis 7 Jahre beträgt. Nach diesem Zeitraum muss der Blei-Säure-Akku ersetzt werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Außerdem enthalten diese Akkus, wie der Name schon sagt, das giftige Schwermetall Blei, das bei unkontrolliertem Austritt die Umwelt schädigt. Aufgrund ihrer geringeren Effizienz benötigen Blei-Akkus auch noch verhältnismäßig viel Platz, weshalb sie eher dort zum Einsatz kommen, wo genug davon vorhanden ist.
Eine Alternative zu Blei-Säure-Akkus sind die moderneren Blei-Gel-Akkus. Sie halten etwa 10 Jahre und sind im Betrieb sehr sicher. Allerdings sind sie in der Herstellung deutlich teurer. Das gilt auch für Salzwasserspeicher, die zum einen aufwendiger herzustellen sind und zum anderen noch mehr Platz benötigen als Blei-Säure-Akkus. Dafür sind sie sowohl ungefährlich als auch äußerst umweltfreundlich.
Die modernen und langlebigen Lithium-Ionen-Akkus haben sich mittlerweile als Standard etabliert. Ihre Lebensdauer beträgt bis zu 20 Jahre, und ihr Wirkungsgrad übertrifft den von Blei-Akkus. Zudem punkten sie mit einer höheren Energiedichte, sodass sehr kompakte, platzsparende Akkus entwickelt werden können.
Die anfangs höheren Anschaffungskosten rentieren sich aufgrund der langen Lebensdauer. Auch die hohe Ladekapazität spricht für Lithium-Ionen-Akkus. Der größte Nachteil liegt in der noch nicht gesicherten Nachhaltigkeit. Lithium-Ionen-Akkus können gefahrenfrei entsorgt und sogar recycelt werden, dennoch sind sie unter den Batterien für das Speichern von Solarstrom am wenigsten nachhaltig. Eine ressourcenschonende Produktion ist zwar möglich, wird jedoch derzeit nicht konsequent genug umgesetzt.
Grundsätzlich wirken sich Batterien für das Speichern von Solarstrom positiv auf die Ökobilanz aus. Schließlich muss aufgrund ihrer Nutzung weniger Strom anderweitig erzeugt und transportiert werden. So leisten sie insgesamt einen wichtigen Beitrag dazu, den ökologischen Fußabdruck eines Haushalts zu reduzieren.
Dennoch wird für die Herstellung aller Batteriearten weiterhin viel Energie benötigt. Derzeit wird intensiv an nachhaltigeren Methoden für die Produktion von Stromspeichern geforscht. Ein spannender Ansatz ist etwa ein Projekt für sogenannte „Second-Life-Batterien“. Hier sollen ausgediente Autobatterien von E-Autos so umfunktioniert werden, dass sie nicht entsorgt werden müssen, sondern als Stromspeicher weitergenutzt werden können.
Die Anschaffung eines Stromspeichers erhöht die Kosten für eine Photovoltaik-Komplettanlage. Ist die Anlage gut geplant, rentiert sich die Investition dank der laufenden Stromkostenersparnis in der Betriebszeit. Eine pauschale Antwort gibt es jedoch nicht.